Obwohl sich dieser Tage in den USA und anderen Ländern der Welt offen homophobe Äußerungen häufen, gibt es in Spanien eine große Sicherheit in Bezug auf die Rechte der LGBTQ-Community. Für alle, die sich fragen: "Ist Spanien schwulenfreundlich?" ist die Antwort ein ganz klares Ja. Laut IGLA-Europe erhält Spanien in Bezug auf LGBTQ-Rechte insgesamt ein Rating von 60 % und belegt damit Platz 12 unter den schwulenfreundlichsten Ländern Europas.
In der Frage der Schwulenehe herrscht in Spanien seit 2005 Gleichstellung in der Ehe und den Rechten von LGBTQ-Paaren, Kinder zu adoptieren. Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle können zudem offen im Militär dienen. Aus diesen und weiteren Gründen bleibt Spanien ein ideales Reiseziel für LGBTQ-Touristen.
Im Vergleich zu anderen Ländern ist Spaniens Erfolgsgeschichte in Sachen Inklusivität extrem beeindruckend. Unter den vom Pew Research Center untersuchten Ländern lag Spanien in der Akzeptanz von Homosexualität an erster Stelle, wobei die überwältigende Mehrheit von 88 % der Bevölkerung sich für Homosexualität aussprach und nur 11 % dagegen waren. Schwule Städte in Spanien, einschließlich Madrid und Barcelona, haben große LGBTQ-Communitys und sind schwulen und lesbischen Reisenden gegenüber sehr aufgeschlossen.
LGBTQ-Rechte sind in Spanien nicht unbedingt neu. Im Laufe zahlreicher Regierungen und kultureller Veränderungen wurden gleichgeschlechtliche Ehen und andere Rechte seit der Zeit des Römischen Reiches bis vor kurzem entweder zugelassen oder verteufelt. 1975 wurde im Königreich Spanien gleichgeschlechtlicher Sex erneut legalisiert und ab 1986 ermöglichten die 17 autonomen Regionen des Landes gleichgeschlechtlichen Paaren die Eintragung ihrer Partnerschaft.
Ist Spanien also schwulenfreundlich? Ja, das ist es. Madrid, die Hauptstadt des Landes, ist wie der Rest des Landes seit über 40 Jahren eines der Reiseziele für die LGBTQ-Community. Spanien war nach den Niederlanden und Belgien das dritte Land der Welt, in dem die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert wurde. Transsexuelle sind in Spanien seit 2006 nach dem Gesetz anerkannt. Damals wurde ein Gesetz verabschiedet, das Transsexuellen erlaubt, sich unter ihrem bevorzugten Geschlecht in öffentlichen Aufzeichnungen und Dokumenten wie Geburtsurkunden, Personalausweisen und Pässen zu registrieren, ohne dass eine geschlechtsangleichende Operation notwendig wäre.
Nach den Ereignissen rund um das Stonewall Inn begannen viele Städte auf der ganzen Welt, Gay Pride zu feiern. Jedoch wurden unter dem Franco-Regime Nachrichten über Stonewall nicht allgemein bekannt gemacht. 1977, acht Jahre nach Stonewall und zwei Jahre nach dem Tod von Francisco Franco, fand die erste Barcelona Pride statt. Dem folgte 1978 die erste Madrid Pride. Heute gehören Madrid und Barcelona fest zu Spaniens schwulen Städten und beide veranstalten sehr aktive Gay Pride-Festivals. Ist Madrid schwulenfreundlich? Mit über eineinhalb Millionen Menschen, die alljährlich an der Gay Pride teilnehmen, würden wir diese Frage absolut mit Ja beantworten!
Es sind jedoch nicht nur Barcelona und Madrid, die Spanien schwulenfreundlich machen. Andere schwulenfreundliche Städte in Spanien sind zum Beispiel Valencia, Torremolinos und natürlich die sonnige Küstenstadt Sitges, die mit dem Zug nur 30 Minuten von Barcelona entfernt liegt. In Sitges findet jedes Jahr im Juni eine ziemlich beeindruckende Pride statt. Torremolinos wiederum ist für die beliebten Delice Dream-Partys und insbesondere den Gay Spring Break im April bekannt. Jenseits des Festlandes blüht auf Ibiza und Gran Canaria das LGBTQ-Leben. Schwule und lesbische Reisende strömen auf diese Inselparadiese, um an LGBTQ-Veranstaltungen wie der Maspalomas Pride und der Ibiza Pride teilzunehmen.
Heute gelten Rechte für die LGBTQ-Community in Spanien mit wenigen Ausnahmen als fester Bestandteil des Lebens. Während viele Städte und Landkreise die Schwulenrechte in Spanien unterstützen, zögern kleinere Städte und Dörfer manchmal, die Rechte von Homosexuellen oder Transsexuellen in Spanien genauso schnell anzuerkennen. Glücklicherweise gibt es an zahllosen Orten im Land eine Vielzahl von misterb&b-Angeboten, weshalb es umso wichtiger ist, die lokale Gemeinschaft und deren Angebote zu erkunden und zu unterstützen.