Lyon war lange Zeit eine zu schamhafte, fast schon verklemmte Stadt. Heute ist die Hauptstadt der Gallier zwar keine Hure, aber sie ist sehr viel freier geworden. Seit 2001 ist Lyon ein Beispiel für Offenheit, da die Stadtverwaltung zahlreiche Initiativen für Schwule und Lesben ergriffen hat. Dies führte dazu, dass Têtu Lyon im März 2009 zur "schwulenfreundlichsten Stadt Frankreichs" ernannte (siehe Têtu Nr. 142).
Um den zurückgelegten Weg zu messen. Es genügt, sich vor den berühmten "Bleistift" in Part-Dieu zu begeben (den Turm des Crédit Lyonnais, der oft für seine Phallusform verspottet wird). Am Fuß des Gebäudes befindet sich nun der Point G, ein neuartiges Ressourcenzentrum über das Genre, das von der Stadtbibliothek Lyon beherbergt wird. Man kann sich aber auch direkt in das erste Arrondissement begeben, wo Homosexualität nicht nur ein Bürgerrecht hat, sondern auch, wie viele andere Minderheitsäußerungen, an der Dynamik des städtischen Lebens teilnimmt.
Siehe die Rue Romarin, wo Regenbogenflaggen über einem Sexshop (Dogklub) und einem Verein (Forum gai et lesbien) gehisst werden, nur wenige Meter von den Kebab-Buden entfernt. Siehe auch die Terrassen der Rue de l'Arbre-Sec, wo sich Studenten, Familien, Bobos, Trinker und Schwule ohne mit der Wimper zu zucken vermischen. In einem Umkreis von 500 Metern um die Oper herum befinden sich etwa 15 schwule und lesbische Bars und Clubs. Nicht zu vergessen die Saunen und Sex-Clubs, in deren Nähe die Anmache manchmal auf der Straße weitergeht.
Foto: Gay Pride in Lyon © Calinow / Flickr
Natürlich gab es, wie anderswo auch, eine Krise des Aktivismus, eine Krise der Schwulenszene und eine Krise überhaupt. Aber es wurden zahlreiche Synergien zwischen den Vereinen auf der einen Seite und den Geschäftsleuten auf der anderen Seite geschaffen, um die Schwierigkeiten zu überstehen. Manchmal bedauert man, dass sich die verschiedenen schwulen Untergemeinschaften nicht mehr begegnen: hier die Bären, dort die Miezen, anderswo die Clubber und ein bisschen weiter weg die Lesben. Aber das ist auch die Kehrseite der Medaille: Je mehr Lokale es gibt, desto segmentierter ist die Klientel.
bei einigen Gelegenheiten scheint es, als ob alle zusammenkommen, wie natürlich bei der Lesbian and Gay Pride, wo mehrere Viertel bis spät nach dem Marsch von Schwulen und Lesben aller Couleur in Beschlag genommen werden (Rue des 4-Chapeaux im 2e, Rue de L'Arbre-Sec, Rue Romarin oder Rue Royale im 1er). Lyon ist stolz, Lyon ist enthemmt, die Gepflogenheiten in der Schwulenszene sind vielfältig, aber hier muss man sich auf keinen Fall verstecken.
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