Warschau CSD

Die Equality Parade, der Warschauer Gay Pride Marsch, zieht seit 2001 durch die Straßen der polnischen Hauptstadt. Anfänglich eine kleine Veranstaltung, wurde sie im Laufe der Zeit zur wichtigsten Feier in Warschau für alle Menschen, für die Freiheit, Gleichheit und gegenseitige Toleranz oberste Werte sind. Die heutige Equality Parade hat eine mehr als zwanzigjährige Geschichte, die zu ihrer einzigartigen Form und ihrem Charakter beigetragen hat.

Der Initiator der Gleichstellungsparade war Pater Szymon Czekaj, der ehemalige Präsident der Internationalen Vereinigung der Schwulen und Lesben für Kultur in Polen (ILGCN-Polska), und andere Aktivisten. Die Idee und der Name wurden geboren, als sie einen Bericht über den Mardi Gras in Sydney sahen. Nach einer Show in einem der inzwischen aufgelösten Warschauer Schwulenclubs kam eine Gruppe von Freunden auf die Idee, einen Marsch gegen Diskriminierung nach Polen zu bringen. So entstand die Idee, auf die Straßen von Warschau zu gehen.

In den Jahren 2001-2004 wurde die Parade von Mitgliedern des Vereins ILGCN-Polska organisiert. Erst das Verbot der Paradeorganisation durch den damaligen Bürgermeister von Warschau im Jahr 2004 weckte das plötzliche Interesse vieler Organisationen, Institutionen und anderer Einrichtungen, die sich für Toleranz, Akzeptanz und bürgerliche Freiheiten einsetzen, an dem Marsch.

Die Parade kehrte 2005 auf die Straßen der Hauptstadt zurück, leider als illegale Veranstaltung nach einem weiteren Verbot durch den Bürgermeister, der sich auf die Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Republik Polen vorbereitete. Dank der Hartnäckigkeit der Organisatoren der Gleichstellungsparade, der Unterstützung einiger polnischer Politiker und der Mitglieder des Europäischen Parlaments, die an dem illegalen Marsch teilnahmen, wurde die Gleichstellungsparade 2005 zu einer der größten illegalen friedlichen Versammlungen in der Geschichte Polens nach 1989.

Am 3. Mai 2007 entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass die Warschauer Behörden mit dem Verbot der Gleichstellungsparade 2005 gegen die Europäische Menschenrechtskonvention verstoßen haben. Damit veränderte die Gleichstellungsparade nicht nur das internationale Recht, sondern auch die Geschichte der Europäischen Union und Polens.

Die Equality Foundation organisierte die Parade bis 2009. Im Jahr 2010 gab es keine Gleichstellungsparade, aber im Juli dieses Jahres organisierte ein privates Unternehmen eine kommerzielle Veranstaltung in Warschau namens Europride 2010. 2011 kehrte die Gleichstellungsparade schließlich auf die Straßen Warschaus zurück.

Dank ihrer offenen Formel finden jedes Jahr mehr Kreise und Gemeinschaften, die für gleiche Rechte kämpfen, ihren Platz in der Equality Parade. Unter den Teilnehmern des Marsches befinden sich viele Organisationen, die ethnische Minderheiten, religiöse Organisationen oder die Rechte von Menschen mit Behinderungen oder Tierschützern verteidigen.

Im Jahr 2020 wurde die Gleichstellungsparade aufgrund der COVID-19 abgesagt.

Im Jahr 2021 kehrte die Gleichstellungsparade trotz der von der Regierung auferlegten Einschränkungen der Demonstrations- und Protestfreiheit auf die Straßen Warschaus zurück.

Alle Details zur CSD Warschau 2024 und allen vorherigen Ausgaben findest du im offiziellen Veranstaltungsprogramm. Fröhliche Pride!