Sitges ¡ qué calor!

09 Juli 2013

von Thierry Beaurepère / TÊTU

Sitges hat einen guten Ruf. Die erste Schwulenbar, El Horno, wurde 1968 eröffnet, und seit drei Jahrzehnten wird die schwulenfreundliche Atmosphäre des katalanischen Dorfes gepriesen, das heute mit über 25.000 Einwohnern gar kein Dorf mehr ist.

Natürlich wird nicht die ganze Stadt in den ersten Frühlingstagen von Horden hektischer Schwuler überschwemmt. Aber im alten Zentrum sind die Werte umgekehrt: Homosexualität scheint die Norm zu sein, Heterosexualität die Ausnahme!

Für die Tausenden von Jungs, die jedes Jahr hierher kommen, ist die Stunde des Marathons gekommen, ein hektisches Rennen im Zeichen der berühmten drei "S", die den Bronzés so sehr am Herzen liegen: "sea, sex and sun"!

"Sea and sun", um damit anzufangen, denn natürlich kommt man in erster Linie wegen des Strandes hierher. Sitges hat 17 Strände, die sich über 18 km verteilen, kleine Buchten oder lange Sandstrände. Der Vorteil des katalanischen Ortes im Vergleich zu anderen europäischen Gay-Spots ist, dass alles auf ein paar hundert Quadratmetern konzentriert ist.

Der Schwulenstrand im Stadtzentrum von Sitges © DR

Der Gay-Strand Bassa Rodona liegt im Herzen der Stadt, direkt auf der anderen Seite der schönen Promenade La Ribera. Männer aller Stilrichtungen und jeden Alters sonnen sich auf diesem hübschen Sandstreifen, der zwischen zwei Steindämmen eingeklemmt ist. Im Sommer wird der Quadratzentimeter hier so kostbar, dass sie leicht auf die benachbarten Strände überlaufen. Der Ort ist perfekt, um zu glotzen und neue Leute kennenzulernen.

Ist es Platzmangel, dass so viele stolze Hidalgos mit ihren muskulösen und geölten Körpern lieber stehen? für 5,50 € pro Tag kann man einen Liegestuhl mieten, ohne sich in Unkosten zu stürzen... Aber im Sand ist es am schönsten. Natürlich, weil er warm und fein ist. Aber vor allem, weil das Meer aus wulstigen Hintern und geformten Paketen die verlockendste Show ist.

Hasst du Textilien? Der ebenfalls städtische FKK-Strand Las Balmins "versteckt" sich ein Stück weiter inmitten der Felsen. Man muss ihn sich verdienen: Man muss an der Kirche Sant Bartomeu vorbei, an einem Seefriedhof entlang und dann geradeaus in Richtung des Yachthafens laufen, um ihn zu finden.

Für den FKK-Strand für Schwule (Playa del Muerto) musst du fast eine Stunde in Richtung Süden laufen, vorbei am Club Atlantida, um ihn zu finden. Das ist der Preis, den man für eine kleine Bucht mit vielen Kieselsteinen zahlen muss. Was ist daran so interessant? Natürlich die Ruhe und der Pinienwald, der den Strand säumt und in dem man nicht nur frische Luft schnappen kann!

Eine Stunde Fußweg vom Stadtzentrum entfernt liegt der abgelegene Schwulenstrand von Sitges © DR

Die Happy Hour läutet das Ende der Pause ein. in Sitges haben Bars und Geschäfte viele Straßen des alten Zentrums eingenommen. Die Regenbogenflagge ist überflüssig, da sich viele von ihnen als gay-friendly bezeichnen. der kleine Plaça del Cap de la Vila, der von der Hitze des Nachmittags zerquetscht wurde, wird mit dem Ende des Tages wieder angenehm kühl.hier, am Fuße des modernistischen Gebäudes del Rellotge, das der in Barcelona ansässige Architekt Gaudí nicht verleugnet hätte, werden Verabredungen getroffen, die auf dem Smartphone festgehalten werden.

In den Fußgängergassen, die sich um den Platz winden, warten 450 klimatisierte Geschäfte darauf, dass die ersten Kunden ihre Karten zum Glühen bringen. Keine großen internationalen Marken (dafür gibt es Barcelona, eine halbe Stunde mit dem Zug entfernt), aber einige Deko-Läden (wie Loft, rue Parellades) und vor allem Modegeschäfte, die es verdienen, dass man ihre Türen öffnet, wie Laguna Beach Shop (rue Sant Josep) oder ES4U (rue Sant Pere).

Platz für das zweite "S" des berühmten "sea, sex and sun"! Bars für Gym-Queens, Bears oder Fashion-Addicts, mit Drag-Shows, Go-Gos oder Strip-Shows, FKK- oder Maskenpartys... Du wirst eine Woche brauchen, um sie alle abzuklappern.

Umso mehr, als einige von ihnen mit Dancefloors ausgestattet sind und Resident-DJs haben, wie XXL,Orek's, Bourbons, Prinz oder Queenz, und die Party in die Straßen übergeht, für spanische Nächte, die nicht zu enden scheinen. Aber Geduld: Diese Bars werden nie vor 2 Uhr morgens zum Leben erweckt. Du solltest dich also erst einmal auf der Terrasse eines Restaurants beschäftigen.

Bei einer solchen Atmosphäre sind "echte" Clubs eher selten: Organic und New Trailer mit seinen Schaumpartys(siehe Foto unten). Vor allem sind sie bis 4 Uhr morgens menschenleer. Man muss den Abend also langsam beginnen, um sie testen zu können.

Die GBP (Gay Beach Party, für die Uneingeweihten), "die" Party in Sitges, darf man hingegen auf keinen Fall verpassen. Seit der endgültigen Schließung des Atlantida, einem kurzlebigen Club unter freiem Himmel direkt am Meer, findet sie nun donnerstags im Sweet Pacha Sitges statt.

Es versteht sich von selbst, dass ein Tanktop nicht obligatorisch ist. Der Rest auch, manchmal! In der Schwüle der katalanischen Nächte werden die Blicke eindringlich, die Körper berühren sich und vermischen sich schnell... Caliente!

Alle schwulen- und gay-friendly Adressen in Sitges findest du imSitges Gay Guide